Wichtige neue Forderungen von VERDI und BFFS. ( Okt. 2023, KI, Gender Pay gap, Anhebung der Einstiegsgagen, finanzielle Unterstützung bei E-Casting Equippment)

# **PRESSEMITTEILUNG**

 

**BFFS und ver.di starten in neue Tarifrunde**

**In Zeiten von KI und steigender Inflation ist ein neuer Mantel- und Schauspieltarifvertrag für die Film- und Fernsehlandschaft mit der Produzentenallianz zwingend erforderlich.**

**Berlin, 12. Oktober 2023** – Der Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS) und ver.di sind heute in eine neue Tarifrunde mit der Produzentenallianz gestartet. Die beiden Gewerkschaften haben den Mantel- und Schauspieltarifvertrag vor der Sommerpause fristgerecht gekündigt und damit formell die Weichen für Neuregelungen gestellt. Ziel der Verhandlungen ist die Schaffung sozial fairer Bedingungen für die Film- und Fernsehschauspieler*innen sowie 25.000 Filmschaffenden in Deutschland, um die Zukunft der Branche zu sichern.
 

**Klare Forderungen des BFFS für Schauspieler*innen unter anderem:**

– eine dringend erforderliche Erhöhung der **Einstiegsgage** im Schauspieltarifvertrag,
– das Hinzuziehen von **Intimacy** **Coordinatoren** bei intimen und körpernahen Einsätzen,
– eine tarifliche Aufwertung der **Themis Vertrauensstelle für sexuelle Belästigung und Gewalt**, um ihren Wirkungsgrad in der Film- und Fernsehlandschaft zu stärken,
– eine Kostenregelung für **E-Castings**, damit Schauspielbewerber*innen den zunehmenden Aufwand nicht allein tragen müssen,
– und Vorsichtsmaßnahmen zum Umgang mit **Künstlicher Intelligenz (KI)**, damit in der Zwischenzeit, in der noch keine gesetzlichen KI-Regelungen beschlossen sind, das Aussehen, die Stimmen, die Darbietung von Schauspieler*innen nicht missbräuchlich verwendet werden, um diese Schauspieler*innen künstlich zu animieren oder Systeme künstlicher Intelligenz zu trainieren.
 

**Gemeinsame Ziele von BFFS und ver.di für Filmschaffende unter anderem:**

– die tarifliche Stärkung der betrieblichen Altersvorsorge über die **Pensionskasse Rundfunk**, sodass sie nicht nur bei ARD- bzw. ZDF-, sondern bei allen Produktionen ermöglicht wird,
– die **Anwendung neuer Arbeitszeitmodelle** – 4-Tage-Woche, Job-Sharing – die vor allem zu Entlastungen des Teams hinter der Kamera und zu familienfreundlichem Arbeiten führen sollen, sowie den gesetzlichen Anspruch auf Teilzeitbeschäftigung ermöglichen können,
– zur besseren Bekämpfung des **Gender Pay Gap** eine Klarstellung, dass in Arbeitsverträgen Vertraulichkeitsklauseln zum Stillschweigen über die Höhe der eigenen Gage unzulässig sind,
– und – ganz wichtig – nach Abschluss der Verhandlungen einen gemeinsamen Antrag der drei Tarifparteien, Produzentenallianz, ver.di und BFFS zur **Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge**, damit Tarifflucht und Tarifdumping durch Außenseiter besser eingedämmt werden kann.

 

**Katharina Abt, Vorstandsmitglied des BFFS und Repräsentantin „Film/Fernsehen“:** „Unsere Dreh-Branche steht vor großen Herausforderungen: Inflation, Fachkräftemangel, KI et cetera – wir, die Sozialpartner, haben es in der Hand, wie die Zukunft unserer Branche aussehen wird und wir, die Gewerkschaften, werden dafür sorgen, dass die sozialen Standards den Lebensrealitäten der Filmschaffenden und Schauspieler*innen gerecht werden. Auch wir möchten, genau wie unsere amerikanischen Kolleg*innen, den unkontrollierten Einsatz von KI begrenzen. Technik sollte die menschliche Kreativität unterstützen und nicht ersetzen.“

[Honorarfreies Foto von Katharina Abt (© Elena Zaucke) zum Download](https://newsletter.bffs.de/t/r-l-tilddrtt-bjhqpldl-r/ “‌”)

 

**Über den Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS):**

BFFS steht für Bühne, Film, Fernsehen, Sprache. Gegründet 2006 ist der BFFS als Verband und Gewerkschaft mit seinen über 4.000 Schauspieler*innen inzwischen die größte nationale Schauspielorganisation und mitgliederstärkste Berufsvertretung der deutschen Film-, Fernseh- und Theaterlandschaft. Der BFFS vertritt die berufsständischen sowie gewerkschaftlichen Interessen der Schauspieler*innen in Deutschland. Er will die kulturellen, gesellschaftlichen, politischen, rechtlichen, tariflichen und sozialen Rahmenbedingungen verbessern bzw. schaffen, die sowohl den einzigartigen Schauspielberuf schützen, bewahren und fördern als auch die besondere Lebens- und Erwerbssituation der Künstler*innen berücksichtigen, die diesen Schauspielberuf ausüben. Der Vorstand des BFFS arbeitet ehrenamtlich.

 

**Pressekontakt:**
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